Aufbau der Ladeinfrastruktur für Projekt »StromFahrer« läuft auf Hochtouren

Spektakuläre Anlieferung von 150-Tonnen-Trafostation – Unterirdische Konstruktion mit Dachterrasse und Begrünung – 30 E-Busse gehen im Frühjahr auf Strecke.

DSW21 hat beim Aufbau der Ladeinfrastruktur für das Projekt »StromFahrer« eine weitere Etappe erfolgreich gemeistert: Eine aus fünf Gebäudeteilen bestehende und insgesamt 150 Tonnen schwere Trafostation wurde heute mittels 300-Tonnen-Spezialkran am Betriebshof in Brünninghausen in vier bis fünf Metern Tiefe in die Erde gesetzt. Um die außergewöhnliche Konstruktion mit begrüntem Dach und frei zugänglicher Dachterrasse vom Erdreich abzuschirmen, hat DSW21 sie in einer großen Betonwanne platziert.

Die fünf Megawatt (MW) starke Trafostation bildet mit drei weiteren Trafostationen und einer Übergabestation das Rückgrat der neuen Ladeinfrastruktur. Sie ist Voraussetzung dafür, dass künftig 30 Elektrobusse an den entsprechenden Ladepunkten zentral am Betriebshof aufgetankt werden können. Die neuen E-Fahrzeuge treffen voraussichtlich bis Jahresende in Dortmund ein und gehen dann im Frühjahr 2023 in den klimafreundlichen Betrieb auf den Linien 470-440-437.
 

Kreative Lösung

DSW21-Betriebsleiter Ralf Habbes erläutert: „Weil das Platzangebot auf unserem Betriebshof begrenzt ist, mussten wir beim Aufbau der Ladeinfrastruktur ein wenig kreativ sein. Mit der unterirdischen Trafostation haben wir uns für eine unkonventionelle Lösung entschieden, die hierzulande ihresgleichen sucht. Mit einer sorgsamen Planung und starken Partnern kann man solche ambitionierten Ideen aber souverän umsetzen.“

Für die Trafostation war neben der neuesten Bus-Halle in Brünninghausen eine rund 200 m2 große und vier bis fünf Meter tiefe Grube ausgehoben worden. 120 Lkw-Fahrten waren notwendig, um das Erdreich abzutransportieren. „Das waren schon beachtliche Dimensionen. Und man darf nicht vergessen, dass dies alles im laufenden Betrieb stattfindet. So etwas funktioniert nur mit gutem Teamwork“, erläutert Projektleiter Karl Naundorf.


E-Busse kurz vor Fertigstellung

Mit der Bereitstellung der Ladeinfrastruktur und der Starkstromanlagen waren im Frühjahr das polnische Unternehmen Ekoenergetyka bzw. das deutsche Unternehmen Omexom Frankenluk betraut worden – als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung. Verantwortlich für die Produktion der 30 Elektrobusse zeichnet indes das polnische Unternehmen Solaris, einer der führenden Bushersteller in Europa. Erst kürzlich war eine DSW21-Delegation im Nachbarland, um sich über den aktuellen Fortschritt zu informieren. Bis Jahresende werden die Busse in Dortmund erwartet.

„Grundsätzlich hat das Thema Elektromobilität viele verschiedene Aspekte und ist mit einem immensen Aufwand verbunden“, betont DSW21-Betriebsleiter Ralf Habbes und fügt an: „Wir reden etwa über die neue Stromversorgung, Ladepunkte, Abstellflächen und Werkstätten mit neuen Dacharbeitsplätzen für die Hochvolttechnik auf den Busdächern. Nicht zuletzt geht es um Schulungen für hunderte Mitarbeitende in der Werkstatt und im Fahrdienst im Umgang mit einer neuen Antriebstechnologie – und all dies läuft quasi nebenbei. Das ist schon ein enormer Kraftakt.“
 

Ausgeklügeltes Ladekonzept

Für den im Frühjahr startenden Linienbetrieb ist die stark frequentierte Linienverknüpfung 470-440-437 vorgesehen, die auf ihrem über 300 km langen täglichen Einsatz von Mengede nach Sölde einmal die Stadt durchquert. So können besonders viele Fahrgäste die Elektromobilität hautnah erleben. Die DSW21-Busflotte, die bereits heute zu den modernsten des Landes NRW zählt, wird dann in Sachen Klimafreundlichkeit und Lärm-Reduzierung nochmal einen Schritt nach vorne machen.

Dass die E-Busse auf ihrer künftigen Route am Betriebshof in Brünninghausen vorbeikommen, ist kein Zufall: „Da wir auf ein zentrales Ladekonzept setzen, können die Busse hier einmal täglich gegen einen frisch aufgeladenen Bus ausgetauscht werden. Weitere Voraussetzungen dafür waren hohe Reichweiten von mindestens 200 Kilometern und eine Schnellladefähigkeit bei den Batterien“, so Habbes weiter. Wegen der leistungsstarken Batterien ist keine Nachladung auf der Strecke notwendig. Demnach können die Busse zukünftig etwa auch bei Sonderveranstaltungen flexibel eingesetzt werden.