Fahrausweise, Kontrollen und das Gute im Menschen

Warum unsere Kontrollen nicht misstrauen, sondern Wertschätzung zeigen – und wie unsere Prüfteams für mehr Sicherheit, Fairness und Menschlichkeit im Nahverkehr sorgen.

Stand: 30.07.2025

Es ist wohl jedem schon passiert. Man sitzt in der Stadtbahn, vertieft in einem Buch oder beim Daddeln am Handy. Auf einmal wird es unruhig, man schaut auf und dann sieht man es schon: eine Fahrausweiskontrolle. Der Stamm-Fahrgast zückt wenig beeindruckt sein Ticket. Gelegenheitsfahrer*innen mit Bus und Bahn sind da vielleicht schon ein wenig nervöser und checken schnell noch einmal, ob sie wirklich das richtige Ticket gekauft haben – bis sich nach dem prüfenden Blick durch unsere Ticketprüfer*innen die Anspannung wieder legt.

Alles nur Kontrolle, weil jeder ein potenzieller „Schwarzfahrer“ ist?

Natürlich nicht. Klar: Fahrausweiskontrollen sollen Menschen erwischen, die ohne gültiges Ticket unterwegs sind. Den Begriff „Schwarzfahrer“ benutzen wir selbst gar nicht. Warum? Weil wir niemandem unterstellen, absichtlich ohne gültiges Ticket zu fahren. Der ÖPNV ist ein Angebot für alle Menschen. Aber auf der anderen Seite muss er auch von allen Menschen, die ihn nutzen, gemeinsam mitfinanziert werden. Da zählt jedes einzelne verkaufte Ticket, um unser Angebot aufrecht zu erhalten und noch besser zu machen. In ganz Deutschland verlieren Verkehrsunternehmen wie DSW21 jedes Jahr rund 250 Millionen Euro an Einnahmen durch das Fahren ohne gültiges Ticket. Ganz schön viel Geld, das dringend gebraucht wird.

Aber für uns sind unsere Fahrausweisprüfer*innen auch ein echter Mehrwert für unsere zahlenden Fahrgäste. Es klingt vielleicht komisch, aber wenn man regelmäßig kontrolliert wird, dann vermittelt das schon die Bestätigung, dass es richtig war, ein Ticket zu kaufen. Die Frage „Warum soll ich denn einen Fahrausweis kaufen, wenn es eh niemanden interessiert, ob ich ein Ticket habe oder nicht“ stell man sich ja schnell. Uns interessiert das – und deshalb wollen wir durch unsere Kontrollen ein wenig so etwas sagen wie: „schön, dass du ein Ticket gekauft hast“.

Darüber hinaus sind unsere Fahrausweisprüfer*innen aus vielen anderen Gründen für DSW21 wichtig. Unsere Kolleg*innen sind bei ihrer Arbeit ganz nah an unseren Fahrgästen. Sie sind präsent und ansprechbar, beantworten gerne Fragen zu Ticket, Tarifen und Problemen mit Fahrkartenautomaten. Durch ihre Anwesenheit geben sie vielen unserer Fahrgäste ein Gefühl von Sicherheit. Die Sicherheit, dass andere Fahrgäste sich nicht so schnell danebenbenehmen, zum Beispiel. Außerdem sind alle unsere Ticketprüfer*innen ausgebildete Ersthelfende und können bei Unfällen und Notfällen direkt helfen – auch das macht die Nutzung unserer Busse und Bahnen sicherer.

Wer öfter mit uns unterwegs ist, hat vielleicht festgestellt, dass unser Prüf-Team sich in den letzten Jahren verändert hat. Wir haben uns große Mühe gegeben, dass unser Team genauso vielfältig wird, wie die Gesellschaft in Dortmund. Mittlerweile arbeiten Kolleg*innen aus mehr als zehn Nationen im Prüfdienst und sprechen noch viel mehr verschiedene Sprachen. Damit soll die Fahrausweiskontrolle auch für Menschen, die schlecht oder wenig Deutsch verstehen, noch angenehmer und stressfreier werden. Falls es mal ein Problem gibt, ist vieles so wesentlich einfacher und leichter erklärt und aus der Welt geschafft. Und einige Fragen zu unserem Angebot werden ohne sprachliche Hürde einfach leichter gestellt.

 Bei unseren Fahrausweiskontrollen geht es also gar nicht darum, dass wir jedem unterstellen, kein gültiges Ticket gekauft zu haben. Man könnte also sagen: Wir glauben an das Gute im Menschen – und für uns ist ganz wichtiger Punkt, einfach nah am Menschen zu sein.     

Hier gibt's noch mehr

In den nächsten Monaten stellen wir hier ein paar unserer „hätte nicht gedacht, dass es das bei DSW21 gibt“-Jobs vor. Wer nicht so lange warten will bekommt mit unserer Youtube-Serie Schichtwechsel schon einmal eine Ahnung, was bei uns hinter den Kulissen so läuft.

Unsere Serie: Schichtwechsel